Einführung

Adverbien sind Wörter, die sagen, wie, wann, wo, wie oft, warum, ... etwas geschieht. Sie werden nicht dekliniert. Sie werden klein geschrieben.

Adverbien beziehen sich auf:

    - Verben: Er fährt langsam.

    - Adjektive: Sie ist sehr hübsch.

    - anderen Adverbien: Es hat uns hier besonders gut gefallen.

    - Substantive: Ich wohne in dem Haus dort.

Bildung

1  Die meisten Adjektive können unverändert als Adverbien benutzt werden.
    Er fährt schnell.
    Sie singt schön.
    Dieser Schüler arbeitet gut.  

$  manchmal + e, manchmal + erweise
    Wir schlafen lange. (< Adjektiv lang)
    Er hatte einen Unfall, aber glücklicherweise wurde er nicht verletzt. (< Adjektiv glücklich)
    Normalerweise ist er pünktlich. (< Adjektiv normal)

2  Adverbien abgeleitet von Substantiven (Tageszeiten, Wochentagen): + s

	der Morgen		morgens
	der Mittag		mittags
	der Abend		abends
	die Nacht		nachts
	der Sonntag		sonntags
	auch:		wochentags

3  Adverbien abgeleitet von Präpositionen: auf -(e)n

	hinter		hinten
	unter		unten
	vor		vorn
	aus		außen, draußen
	in		innen, drinnen

Adverbien der Zeit

    Er kommt morgen/heute; er ist gerade/soeben weggegangen.
    Ich gehe oft/manchmal/ ab und zu/nie schwimmen.
    Er sieht ständig/(an)dauernd/fortwährend/ununterbrochen fern.

$  dann und denn

dann = "in diesem Augenblick"; "danach"; "in diesem Fall" (dann ist betont)
    Noch zwei Wochen, dann haben wir Ferien.
    Du wusstest es nicht? Ja, dann verstehe ich, was du meinst.

denn (Modalpartikel) = "also"; "eigentlich"; wirkt verstärkend in Fragesätzen (denn ist unbetont)
    Siehst du deine Fehler denn nicht ein?
    Du bist so blass. Was fehlt dir denn?  

denn ist auch Konjunktion (Siehe 10.1.3)

Adverbien des Raumes/des Ortes/der Richtung

    Wir wohnen dort/drüben.
    Wir sitzen drinnen/draußen.
    Ich stehe vorn(e), du stehst hinten

$  hin und her

-  her: Richtung auf den Sprecher zu <-> hin: Richtung vom Sprecher weg
    Es klopfte an der Tür. Ich sagte: "Kommen Sie herein!"
    Der Lehrer rief böse: "Geht hinaus!"

-  hin und her werden oft mit Präpositionen verbunden.
    Er lief in den Garten hinein.   

-  Im übertragenen Gebrauch kommt fast nur her- vor:
    ein Buch herausgeben, jemanden herabsetzen

-  In der Umgangssprache werden verkürzte Formen von her benutzt (ran, rauf, raus, rein, runter). Der Unterschied zwischen hin und her fällt hier weg.
    Gehen Sie raus! Er kommt rein.

Adverbien des Grundes

    Deswegen/Deshalb/Darum/Daher musste er zu Hause bleiben.
    Er konnte also nicht kommen.

Adverbien der Art und Weise

    Ich kann so nicht arbeiten.
    Sie hat es anders gemeint.

$  anders und sonst

anders = "auf eine andere Weise"
    Sie schreibt ganz anders als früher.

sonst = "außerdem"; "anderenfalls"
    Möchten Sie sonst noch etwas?
    Schreib es auf, sonst vergisst du es.

$  offen und auf

offen: wenn das Verb einen Zustand ausdrückt
    Die Tür stand offen.

auf: wenn das Verb eine Bewegung ausdrückt.
    Er machte die Tür auf. (= Er öffnete die Tür.)

Adverbien der Menge und des Grades

    Du hast genug gegessen.
    Sie sind sehr krank.
    Er hat überhaupt nichts gesagt.
    Der Schüler hat fast/etwa/ungefähr eine Stunde gelernt.

Adverbien der Modalität

    Sie kommen vielleicht/möglicherweise morgen zu Besuch.
    Er hat bestimmt/sicher/gewiss gelogen.
    Sie hat kaum etwas gegessen.
    Sie hat einen besonders merkwürdigen Akzent.
    Was willst du sonst machen?
    Sie liest gerne.

$  anders und sonst

Siehe 5.3.4 Adverbien der Art und Weise

Bildung

Pronominaladverbien = die Adverbien da(r)-, hier -, wo(r)- + Präposition

Die Formen mit -r-  benutzt man, wenn die Präposition mit einem Vokal beginnt.

+ da(r)-: daran, darauf, daraus, dabei, dadurch, dafür, dagegen, dahinter, darin, damit, danach, daneben, darüber, darum, darunter, davon, davor, dazu, dazwischen

+ hier:     hieran, hierauf, hieraus, hierbei, hierdurch, hierfür, hiergegen, hierin, hiermit, hiernach, hierunter, hierüber, hiervon, hierzu

+ wo(r)-: woran, worauf, woraus, wobei, wodurch, wofür, wogegen, wohinter, worin, womit, wonach, woneben, worüber, worum, worunter, wovon, wovor, wozu, wozwischen
    Wir bleiben dabei. Vorn ist der Garten, dahinter der Golfplatz.
    Hiermit gratuliere ich Ihnen zum Geburtstag.
    Woran liegt es? Womit soll ich schreiben?
    Er hat mich um Hilfe gebeten. - Worum hat er dich gebeten?

$  warum und worum

warum = "weshalb, wieso"

worum: nur bei Verben mit fester Präposition um
    Warum hat er so etwas gesagt?
    Ich habe eine Frage. - Ja bitte, worum handelt es sich? (< sich handeln um)

Gebrauch

Pronominaladverbien beziehen sich meistens auf Sachen und Begriffe und auf ganze Aussagen.
    Das ist unser Haus. Daneben steht das Haus meiner Großeltern.
    Ich bin klug, worauf ich sehr stolz bin.

Für Personen benutzt man: Präposition + Pronomen.
    Siehst du meinen Vater da drüben? Neben ihm steht mein Bruder.
    (Siehe 7.7.4 die Relativadverbien)

$  Pronominaladverbien werden nicht getrennt:
         Worauf warten Sie?  (Wo warten Sie auf?)

Bildung

Der Komparativ

Komparativ = Positiv + -er (wie bei den Adjektiven)
    Dieses Auto fährt schneller als jenes.
    (Siehe 4.3.3.1 Bildung des Komparativs)

Der Superlativ

am + Adverb + (e)sten
    Dieses Auto fährt am schnellsten.

$  Unregelmäßige Formen sind: (Siehe 4.3.3.4)

aufs + ste
    Das ist aufs strengste verboten.

+stens
    Das ist strengstens verboten.
    Es dauert höchstens einen Tag.

+ st
    Dieses Problem ist uns schon längst bekannt.

$  möglichst + Adverb = so + Adverb + möglich
    Ich komme möglichst bald. = Ich komme so bald wie möglich.
    Antworten Sie möglichst schnell. = Antworten Sie so schnell wie möglich.